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1982: Ein Nachmittag mit Tom Mutters

Ein Nachmittag mit Tom Mutters

Auf dem Foto von links nach rechts:

Ruth Weller, Walter Bürger, Tom Mutters, Fritz Schlömer, Wolfgang Niendorf, Brigitte Thormann (damals 35 Jahre jung), Hermann Küpper, Maria Karmann

Brigitte Thormann ist vor fast 40 Jahren in das Wohnhaus der Lebenshilfe Köln gezogen. Heute wohnt sie in einer Wohngemeinschaft direkt nebenan. Frau Thormann erzählt von einem aufregenden Ereignis im Jahr 1982. Tom Mutters, der Gründer der Lebenshilfe in Deutschland, hat das Wohnhaus der Lebenshilfe besucht. Frau Thormann hat den Nachmittag bis heute nicht vergessen.

1982 war für mich ein spannendes Jahr. Ich bin am 7.6.1982 in das ganz neue Wohnhaus gezogen. Ich gehörte zu den ersten. Vorher habe ich bei meinen Eltern gewohnt, mit drei Geschwistern.

Im Wohnhaus musste ich weniger machen als bei meiner Familie, obwohl wir hier damals noch nicht einmal eine Spülmaschine hatten. Waschmaschinen gab es aber schon. Bei meiner Familie musste ich den ganzen Haushalt führen, weil meine Mutter immer im Garten war. Deshalb freute ich mich sehr auf mein Leben im Wohnhaus.

Nur wenige Tage nach meinem Einzug gab es eine große Aufregung im Haus: Wir bekamen Besuch! Der Tisch wurde schön gedeckt und ein Besucher, Frau Weller(erste Wohnstättenleiterin) und Frau Karmann (damalige Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Köln) tranken mit einigen von uns Bewohnern Kaffee und aßen Bienenstich. Der Besucher war Tom Mutters, der Gründer der Lebenshilfe. Damals wusste ich das aber noch nicht so genau, das wusste ich erst später. Er war sehr nett und hat uns Fragen gestellt, wie es uns hier gefällt. Aber das konnten wir eigentlich noch nicht sagen, weil wir ja erst gerade eingezogen waren. Es war alles noch neu für uns. Jetzt sind fast alle Personen auf dem Bild verstorben, nur Herrmann Küppers und ich leben noch. Ich wohne jetzt immer noch bei der Lebenshilfe Köln, aber in einer Wohngemeinschaft im Wohnprojekt nebenan. Ich bin Rentnerin und gehe tagsüber in die Tagesstruktur. Ich finde es gut, dass man auch als Rentnerin bei der Lebenshilfe wohnen kann. Das alles wusste ich damals aber noch nicht, als ich mit Tom Mutters am Kaffeetisch saß.

Dieser Artikel stammt aus unserem Jubiläumsmagazin "Lebens(t)räume erobern".

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