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Neue Liebe in Zeiten der Pandemie

Von Annette Lantiat

Kurz und einfach

Sandra Heiser und Christian Lins haben sich bei einem Straßenfest kennengelernt. Jetzt sind sie ein Paar und beide Mitglieder in unserem Lebenshilfe-Rat. Sie haben uns bei einem Gespräch im August 2021 berichtet, wie sich ihr Leben seit der Corona-Pandemie verändert hat. Im ersten Lockdown sind sie in eine gemeinsame Wohnung gezogen. So hatten sie viel zu erledigen. Trotzdem haben sie ihre Arbeit und ihre Freizeit-Aktivitäten vermisst.

Sandra Heiser und Christian Lins haben sich bei einem Straßenfest kennengelernt und verliebt. Anfang 2020 beschlossen sie, in Sandra Heisers Wohnung im Kölner Waldbadviertel zusammenzuziehen. Christian Lins lebte zu der Zeit noch bei seinen Eltern. Den ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 nutzten die beiden, um den Einzug von Christian Lins zu planen. „Es war ein Vorteil, dass man für Behördengänge Zeit hatte“, sagt Sandra Heiser. Denn der Einzug eines zusätzlichen Mieters musste bei der GAG beantragt werden. Der Umzug selbst war dann schnell erledigt.

Trotz des Umzugs blieb den beiden während des ersten Lockdowns viel freie Zeit, da über Wochen auch die Werkstätten für Menschen mit Behinderung geschlossen waren. „Homeoffice war nervig. Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen“, sagt Christian Lins. Auf die Frage, wie das Homeoffice genau ausgesehen habe, berichtet Sandra Heiser, die zu der Zeit noch bei der SBK beschäftigt war, sie habe Rechenblätter und Rezepte zugeschickt bekommen. Mit ihrer regulären Arbeit hatten diese Materialien nichts zu tun. So ist es nicht verwunderlich, dass beide ihre Arbeit sehr vermisst haben.

Ihre gewohnten Freizeitaktivitäten fielen ebenfalls der Corona-Pandemie zum Opfer. Ob ins Kino gehen, Kartfahren, im Chor singen oder an Freizeitangeboten der KoKoBe bzw. der Lebenshilfe Köln teilnehmen – all dies fiel weg.

Die regelmäßigen Treffen des Lebenshilfe-Rats waren auch abgesagt. Später wurden sie dann per Zoom durchgeführt. Sandra Heiser und Christian Lins sind sich einig, dass Zoom-Meetings zwar besser sind als sich gar nicht zu treffen, ihnen persönliche Treffen aber viel besser gefallen. Manche Projekte kann man per Zoom auch einfach nicht verwirklichen. „Im Lebenshilfe-Rat wollten wir einen Film über unsere Arbeit drehen. Mit dem Chor wollten wir ein Wochenende wegfahren. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut“, erläutert Sandra Heiser.

Neue Liebe
Neue Liebe
Sandra Heiser (inks) und Christian Linz (rechts).

Sandra Heiser:
Beschäftigt bei der GWK Bergisch Gladbach, arbeitet einmal pro Woche im PIKSL Labor Köln
Mitglied des Lebenshilfe-Rats der Lebenshilfe Köln und des Lebenshilfe-Rats NRW, des Inklusionsfachausschusses im Landesbehindertenrat des LVR, WenDo-Trainerin
Hobbys: Singen, Spazierengehen, Sport

Christian Lins:
Beschäftigt bei der GWK Bergisch Gladbach
Mitglied des Lebenshilfe-Rats der Lebenshilfe Köln
Hobbys: Musikgruppe, Kartfahren, Kino

Auch Freundschaften veränderten sich in der Corona-Zeit. Persönliche Treffen mit Freunden haben kaum stattgefunden, wenn überhaupt draußen am Rhein. Sandra Heiser telefoniert viel mit ihren Freunden. Christian Lins hat den Kontakt zu einem Freund, der sich nicht impfen lassen will, abgebrochen. „Er hat seine Meinung und ich meine. Darum treffen wir uns zurzeit nicht“, erklärt er.
Für die Zukunft wünschen sich die beiden, dass wieder Treffen mit mehr Leuten möglich sind und es wieder mehr Freizeitangebote gibt.

Christian Lins hofft außerdem, dass einiges, was man jetzt nur online erledigen kann, bald wieder persönlich geregelt werden kann. Kürzlich wollte er Karten fürs Cinedom kaufen. Dafür ist zurzeit eine vorherige Reservierung notwendig, die online gemacht wird. Da Christian Lins aber nicht lesen und schreiben kann, hat er versucht, telefonisch Karten zu reservieren, aber niemanden erreicht. Daraufhin wollte er die Karten direkt vor Ort kaufen, wurde aber ziemlich rüde abgewiesen. Wer kein Merkzeichen „B“ im Behindertenausweis habe, müsse seine Karten eben online reservieren.

Christian Lins hat seinen Film zwischenzeitlich in einem anderen Kino gesehen. Der Vorfall im Cinedom könnte aber bald ein Thema für den Lebenshilfe-Rat sein.

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